Stell dir vor, du hast Kopfschmerzen und gehst zum Arzt. Der Arzt könnte dir ein Medikament gegen die Schmerzen verschreiben. Er könnte aber auch nachfragen, woher die Kopfschmerzen kommen, ob du womöglich wetterfühlig bist oder gerade Stress in der Arbeit hast. Vielleicht findet ihr die Ursache der Schmerzen und du kannst künftig alleine, ganz ohne Arzt, auf die Kopfschmerzen reagieren oder dafür sorgen, dass sie erst gar nicht mehr auftreten. Genauso verfahren wir in der biodynamischen Landwirtschaft. Es geht uns nicht vordergründig darum, „Symptome“ zu bekämpfen, sobald sie auftauchen. Es geht darum, der Ursache auf den Grund zu gehen und die Reben möglichst gesund, vital und widerstandsfähig zu machen.
Der Begriff Biodynamie kommt aus dem Griechischen (ßios für Leben und δinamikòs für Bewegung). Die biodynamische Landwirtschaft geht zurück auf Rudolf Steiner. Der österreichische Philosoph hat Anfang des 20. Jahrhunderts das Weltbild der Anthroposophie entwickelt. Darin spielt auch die biodynamische Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Eine zentrale Idee dahinter ist, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb das Ideal eines natürlichen Kreislaufs anstreben sollte.
Wir möchten gesunde Landwirtschaft betreiben und die Natur langfristig stärken. Dafür haben wir die Wirtschaftsweise der Biodynamie gewählt. Gleichzeitig ist es uns wichtig, biodynamisch nicht automatisch als gut oder besser anzusehen und integrierte Bewirtschaftung in der Konsequenz als falsch. Vielmehr gehört es zur biodynamischen Herangehensweise, viel Geduld aufzubringen und Zusammenhänge langsam zu verstehen. Über die Biodynamie sind wir auch imstande, der Individualität eines Weins mehr Raum einzuräumen. Sie hilft dabei, unsere Weine weiterzuentwickeln. Und auch uns selbst.
Die erste Begegnung mit der Biodynamie macht unser Vater schon als Kind, im Gemüsegarten seiner Mutter, wo die Gartenarbeit nach dem Mondkalender ausgerichtet wird. In den 1990ern macht unser Vater erste Versuche mit biodynamisch bewirtschafteten Weinbergen und beginnt 2004, die familieneigenen Weinberge auf die biodynamische Landwirtschaft umzustellen. 2008 bringt unser Weingut die ersten biodynamisch zertifizierten Weine auf den Markt.
Mit dem Jahrgang 2024 werden auch alle unsere rund 60 Winzerpartner:innen mit biologischen oder biodynamischen Methoden arbeiten. Dieser Motivationsprozess hat 13 Jahre gedauert und wir sind extrem glücklich und stolz, dass wir diesen Meilenstein erreicht haben.
Wenn dich unser Weingut und das Thema Biodynamie interessieren, kannst du hier unsere "Diversity is key" Broschüre herunterladen.
Beim Hoforganismus steht der natürliche Kreislauf im Fokus, also das Wechsel- und Zusammenspiel von Boden, Pflanze, Tier und Mensch.
In der biodynamischen Landwirtschaft möchten wir die Fruchtbarkeit des Bodens fördern, Biodiversität im Weinberg aufbauen und die Natur langfristig stärken.
Wir gliedern unser Sortiment in drei Linien: Klassische Rebsorten, Kompositionen und Crus. Unsere Weine sollen Spaß machen und Eindruck hinterlassen.