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Landwirtschaft
Mit biodynamischen Präparaten setzen wir gezielte Impulse, die wir an den Boden und die Pflanze weitergeben. Präparate verbessern die Bodenqualität, stärken die Pflanze und fördern Vitalität und Wachstum. Die zwei wichtigsten Präparate sind das Hornmist (500)- und das Hornkieselpäparat (501).
Das Hornmist-Präparat wirkt sich vor allem auf den Boden und die Wurzelbildung aus und stimuliert ein harmonisches Wachstum der Triebe und Blätter. Bei uns im Weingut wird es im November und im Frühjahr ausgebracht. Der Hornkiesel hingegen kommt während und nach der Blüte zur Anwendung, wenn die Pflanze, am Höhepunkt ihrer Entwicklung, von der Wachstumsphase (Expansionsphase) in die Fruchtphase (Konzentrationsphase) wechselt. Das Hornkiesel-Präparat stärkt die Blätter, erhöht die Widerstandskraft gegen Krankheiten und fördert die Fruchtbildung. Den Boden unserer Weinberge düngen wir mit Kompost, dem wir kleine Mengen von Kompostpräparaten aus Schafgarbe, Eichenrinde, Brennnessel, Kamille, Löwenzahn und Baldrian beigeben.
Neben den Präparaten arbeiten wir auch mit diversen Pflanzenauszügen. Um unsere Pflanzen vorbeugend zu stärken, versprühen wir Tees aus Kamille, Ackerschachtelhalm, Brennnessel, Löwenzahn, Weide, Eichenrinde und Schafgarbe, sowie Komposttees.
Um die Bodenqualität zu verbessern und die Artenvielfalt zu erhöhen, säen wir zwischen den Rebzeilen in den Herbstmonaten verschiedene Pflanzensamen ein. Diese Einsaaten wurzeln unterschiedlich tief und lockern den Boden. So entsteht Lebensraum für Regenwürmer und andere Mikroorganismen in der Erde, die Wurzeln des Weinstocks werden besser belüftet, der Boden atmet und kann mehr Wasser speichern. Blühende Einsaaten bieten Insekten natürliche Lebensräume. Durch die Insekten werden auch vermehrt Vögel angezogen und insgesamt die Biodiversität erhöht. Ein weiterer Vorteil: Die Einsaaten sorgen im Frühjahr für Biomasse und ermöglichen eine Gründüngung sowie wertvollen Humusaufbau.
Dieser Begriff klingt vielleicht etwas kompliziert, ist aber einfach nur aus drei lateinischen Wörtern zusammengesetzt: Ager ist der Acker, Silva der Wald und Pastor der Hirte. Im agrosilvopastoralen System kombinieren wir also den Anbau von Getreide, Bäumen und Weideflächen für Tiere. Neben den Tieren und dem Getreideanbau haben wir uns in den letzten Jahren verstärkt mit der Bewaldung auseinandergesetzt. Zwischen und neben den Reben haben wir Sträucher, Gewürzpflanzen, Obst- und Olivenbäume gepflanzt. Teilweise wurden auch Reben entfernt, um Raum für andere Gehölze zu schaffen. Bei Neupflanzungen von Anlagen planen wir mittlerweile genügend Platz für Bäume ein. Durch die Agroforstwirtschaft steigt die Vielfalt im Weinberg, die Bäume und Sträucher bieten außerdem Vögeln und Insekten einen Lebensraum. Sie sorgen für eine tiefe Durchwurzelung des Bodens, wodurch er besser Wasser speichern kann. Durch die Bodenbeschattung bleibt auch die Boden- sowie Umgebungstemperatur kühler und stabiler. Nicht zuletzt bieten Obst, Nuss- und Olivenbäume eine zusätzliche Nahrungsquelle für Mensch und Tier.
Wir möchten die Reben vorbeugend stärken und in Balance bringen, damit sie auf Pilz- und Schädlingsattacken, Hitze- und Trockenstress besser vorbereitet sind. Im biodynamischen Weinbau verzichten wir auf synthetische Hilfsmittel, wie Fungizide, Insektizide, Herbizide oder synthetische Mineraldünger. Ziel ist es, die Reben möglichst widerstandsfähig zu machen, sodass sie beim Auftreten von Krankheiten über ausreichende Abwehr- und Selbstheilungskräfte verfügen. Bei extremen Witterungsverhältnissen, wie langanhaltender Feuchtigkeit, gibt es die Möglichkeit, Pilzkrankheiten mit Kupfer und Schwefel vorzubeugen. Diese Mittel, die die Oberfläche der Blätter abdecken, sind in kleinen Mengen erlaubt. Wir stehen dem Einsatz von Kupfer und Schwefel zwar kritisch gegenüber, können aber noch nicht vollständig darauf verzichten.