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Klimakrise
Weintrauben sind sehr empfindlich gegenüber steigenden Temperaturen und unvorhersehbaren Wetterextremen. Als Weingut stehen wir vor der Herausforderung, neue Wege zu finden, um weiterhin frische Weine erzeugen zu können. Wie können wir im Weinbau auf den Klimawandel reagieren?
Der Klimawandel hat schon unseren Vater beschäftigt, als in den 1980ern erste Modelle über die zukünftige Klimaentwicklung veröffentlicht wurden. Bereits vor 40 Jahren führte er Feldversuche durch und pflanzte Rebsorten aus südlichen Weinbauregionen versuchsweise in Südtirol an, wie Viognier, Tannat oder Petit Manseng. Er ging davon aus, dass diese Sorten besser an Hitze angepasst sind und auch bei hohen Temperaturen eine gute Säurestruktur aufweisen. Gleichzeitig setzte er auf Rebsorten, die für lockerbeerige Trauben und dicke Schalen bekannt sind, wodurch sie bei extremen Witterungen weniger krankheitsanfällig sind. Ein Beispiel ist Manzoni Bianco. Einige Versuche sind mittlerweile zu eigenständigen Weinen geworden, wie FÓRRA Manzoni Bianco oder die beiden CASÒN-Weine.
Im Laufe der Jahre haben wir die Experimente immer mehr ausgeweitet und vertieft. Wir experimentieren auch mit alten, autochthonen Südtiroler Rebsorten, wie Blatterle, Fraueler oder Versoaln. Höhere Weinbergs-Lagen, wo es kühler ist, können ebenfalls eine Möglichkeit sein, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Bei Neupflanzungen setzen wir gerne wieder auf das traditionelle Erziehungssystem der Pergel, wodurch Trauben und Boden mehr Schatten erhalten.
Auch im Keller suchen wir nach Möglichkeiten, auf die steigenden Temperaturen zu reagieren. Bereits bei der Lese können wir wichtige Akzente setzen, die unseren frischen Stil unterstützen. Unsere Trauben lesen wir zu unterschiedlichen Zeitpunkten, ganz individuell nach Parzelle. Dadurch können wir gezielt auf die Säurewerte eingehen und die Knackigkeit der Trauben erhalten. Im Keller spielen wir mit Vinifikations-Methoden und bauen Komponenten unterschiedlich lang auf der Traubenschale oder der ganzen Traube aus. Über die Tanninstruktur können wir so die Wahrnehmung von Säure und Frische erhöhen.
Die Experimente haben großen Einfluss auf die Weiterentwicklung unserer Arbeit. Um einen Einblick in unsere neuesten Versuche zu geben und Raum für Austausch und Diskussion zu schaffen, bringen wir jährlich die Kometen auf den Markt.
Ein wichtiger Faktor in der CO2 Bilanz ist die Ausstattung der Weine. Seit 2021 verwenden wir die leichte Flasche Summa, die wir selbst entwickelt haben. Sie wiegt 420 Gramm anstatt der ursprünglichen 650 Gramm, wodurch jährlich mehr als hundert Tonnen weniger Glas produziert, transportiert und recycelt werden müssen. Unsere Weine sind alle mit Naturkork ausgestattet. Die Zinkkapsel und den Drehverschluss aus Aluminium haben wir durch Papierschleifen ersetzt. Auch unsere Kartons haben wir erneuert, indem wir den Druck vereinfacht haben und nun ein Minimum an wasserbasierter Farbe auf einer naturbelassenen Oberfläche verwenden. Seit 2024 verwenden wir für alle unsere Etiketten zu 100% recyceltes Papier.
Wir gliedern unser Sortiment in drei Linien: Klassische Rebsorten, Kompositionen und Crus. Unsere Weine sollen Spaß machen und Eindruck hinterlassen.
Wir wollen für jeden Wein einen Entwicklungsfreiraum schaffen und nicht im Vorhinein alles vorgeben. Die Biodynamie hilft uns, diese Freiräume zu schaffen.